Montag, 4. August 2014

Das Montags-Interview mit Gabrielle C. J. Couillez

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -leser,

heute darf ich Euch eine Autorin vorstellen, die als Kind den Wunsch verspürte, u.a. Archäologin oder Balletttänzerin zu werden, die, wie ich das Mittelalter und alte Burgen liebt, die einen spannenden Beruf neben dem der Autorin hat und die eine typische Widderfrau ist. Ich begrüße mit Euch: Gabrielle C. J. Couillez!



Informationen zur Autorin

Name: Gabrielle C. J. Couillez
Alter: 49 J.
Wohnort: 67098 Bad Dürkheim
Familienstand: Geschieden




Wann hast du angefangen zu schreiben?
Erst vor kurzem ist mir eingefallen, dass ich mich bereits kurz nachdem ich schreiben gelernt hatte mit dem Aufschreiben von Selbstverfasstem beschäftigt habe. Ich kann mich an die erste Zeile eines Gedichtchens erinnern, die „Sonne, liebe Sonne“ lautete…
Irgendwann habe ich es dann wohl aufgegeben. Wann und warum ist mir nicht mehr bewusst.
In späteren Schuljahren war das Aufsatzschreiben bei mir sogar recht unbeliebt! *lach* Lange Texte zu schreiben, war mir immer viel zu aufwendig und selbst meine privaten Briefe habe ich stets kurz gehalten.
Erst sehr viel später, aufgrund der mehrfachen Behinderung meines ältesten Sohnes, bin ich wieder zum Schreiben gekommen. Ich musste mit ihm viele Therapien, unter anderem  Sprachförderung, besuchen, und nach einiger Zeit hat sich mein damals Vierjähriger gegen die Übungen, die auch zuhause gemacht werden sollten, gesperrt. So habe ich mir andere Methoden ausgedacht, um ihm die Worte, die er damals üben musste, nahe zu bringen – und es entstand mein erstes Kinderbuch zunächst nur für den Hausgebrauch.


Was wolltest du als Kind werden?
Als Kind wollte ich Archäologin, Astronomin, Balletttänzerin und Politikerin werden!

Gibt es ein Leben vor dem Autorendasein?
Oh ja! Das der alleinerziehenden Mutter von drei Kindern, die sich mit allerlei Jobs neben ihrer Halbtagstätigkeit als gelernte Rechtsanwaltsgehilfin und Direktionsassistentin einer Versicherung und Bausparkasse durchs Leben schlug, um die Rechnungen bezahlen zu können… Nachdem sich die festen Jobs vor Jahren aufgrund von Umstrukturierungen in Luft aufgelöst hatten, habe ich mich auf den Beruf der Schriftstellerin verlegt und mich zusätzlich als Integrationshelferin von psychisch Kranken selbstständig gemacht.

Was inspiriert dich zu deinen Geschichten?
Hmm, was mich inspiriert… Ich habe mich schon als Kind für das Mittelalter, Burgen und alte Gemäuer interessiert. Wir haben ja auch interessante Burgen in unserer Pfalz. Die Geschehnisse und Lebensweise der Menschen in der Vergangenheit und in verschiedenen Kulturen hat auch schon immer meine Neugierde erweckt. Dazu kommt dann noch der Wunsch, etwas zu vermitteln, Wissen weiterzugeben und einen tieferen Sinn zu verdeutlichen. Ich will nicht einfach nur unterhalten, sondern erhalten.

Wie entstehen sie?
Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?
Speziell zu diesem Roman hat mich ein Traum inspiriert, den ich mehrfach geträumt habe. Es ging darin um eine Burg hoch oben auf einem sehr felsigen, spärlich bewachsenen Berg. Das Sonnenlicht war sehr grell in meinem Traum und die Erde unter meinen Füßen war trocken und hart. Das Gefühl, das ich in jenem Traum hatte, war nicht angenehm. Ich hörte Leute “Verräter!” rufen und hatte die Zahl 1256 im Kopf… Viele Wochen fragte ich mich, wie ich dazu komme, einen solchen Traum zu träumen, konnte aber keine Verbindung zu TV-Sendungen oder Selbsterlebtem herstellen. Irgendwann erzählte ich es einer Freundin und sie brachte mich auf das Thema “Südfrankreich” und “Katharer”. So hatte ich meinen Ansatzpunkt zur Recherche im Internet. Und mit der Jahreszahl 1256 stieß ich auf meinen Protagonisten Olivier de Termes…




Gibt es auch schon mal biografische Elemente?
Ich denke, dass jeder Künstler Persönliches in seinen Werken verarbeitet.

Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?
Am liebsten schreibe ich mit untergeschlagenen Beinen auf meinem Sofa sitzend, das Laptop auf den Knien, prasselndes Kaminfeuer, leise Mittelaltermusik aus dem CD-Player, ein Räucherstäbchen mit Duft von Weihrauch, Kerzenlicht und einem guten Rotwein aus dem Languedoc. Aber man kann ja nicht das ganze Jahr den Kamin heizen! – Ich sitze dabei auch gerne in meinem Garten. Natur, Ruhe und ungestörtes Alleinsein sind wichtig, sonst kann man nicht in die Phantasie und die Szenen der Geschichte abtauchen, die man erzählen möchte. Das Kopfkino beim Schreiben ist schöner als beim Lesen… grins!
Meine Schreibzeiten mache ich abhängig von meiner Lust zu Schreiben und meiner termin- und störungsfreien Zeit.

Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?
Das Wissen, das man sich über die Recherche aneignet und das Kopfkino.

Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst du damit um?
Dann mache ich mir keinen Druck und lege eine Pause ein, bis es mich wieder die Schreiblust packt. Man kann die Zwischenzeit mit auch mit Recherche, Lesungen oder Promotion für das Buch füllen. Hauptsache man hat Spaß am Leben und an der Arbeit!

Wer sind deine ersten Probeleser?
Mein ganzer Freundeskreis muss daran glauben! Da meine Freunde sehr unterschiedliche Lesegeschmäcker haben, bekomme ich so ein umfangreiches Feedback. Manches teste ich auch Texte bei meinen Lesungen in meinem Geschichtenzelt auf Mittelaltermärkten. Das zahlende Publikum ist unbestechlich…

Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?
Positives freut mich natürlich und gibt mir Bestätigung. Negatives stecke ich ziemlich gut weg, weil ich weiß, dass man nicht jeden Geschmack treffen kann, weil die Menschen verschieden sind.

Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor?
„Wind, Sand und Sterne“ und „Flug nach Arras“ von Antoine de Saint Exupéry.

Welche Bücher liest du selbst? 
Sachbücher zu meinen Recherchen und Psychologie, Romane – besonders historische Romane und auch gerne mal einen Klassiker. Zurzeit lese ich übrigens die Memoiren des Casanova... nicht nur zu Recherchezwecken… *grins*

Welches wird dein nächstes Projekt sein oder ist es noch geheim?
Dieses Jahr wird noch der 2. Teil meines Mittelalterromans DIE FRUCHT DES ÖLBAUMS mit dem Untertitel DER KREUZRITTER als Print veröffentlicht. Momentan schreibe ich an einem historischen Roman über einen kurpfälzer Naturforscher und Reisenden und in Zukunft soll ein weiterer Mittelalterroman in Zusammenarbeit mit einem italienischer Historiker entstehen, in dem es auch um Olivier de Termes, den Gral, das Grabtuch und Geheimnisse der Tempelritter geht, der auf Tatsachen beruht, die ziemlich brisant sind… Nur, da die Sache schon einige Zeit in der Planung ist, verliere ich manchmal die Hoffnung, dass es überhaupt noch eine gemeinsame Arbeit geben wird. Die italienische Projektgruppe um den Historiker ist organisatorisch bisweilen etwas… sehr italienisch…*lach*

Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?
Verlag 3.0, der die Print- und eBook-Version meines Romans DIE FRUCHT DES ÖLBAUMS herausbringt, wird eine Regalwand in der Messebuchhandlung auf der Frankfurter Buchmesse anmieten und dann werde ich auch einen Tag dort sein. Außerdem bin ich von 05. – 07.09. auf der Buchmesse UNKNOWN in Essen und auf kleineren Messen in der Region.

Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?
Ich bin auch sehr tierlieb, habe inzwischen aber kein Haustier mehr, weil ich nicht immer jemanden finden kann, der für das Tierchen sorgt, wenn ich ein paar Tage weg muss. Ich leide nicht unter Einsamkeit und brauche deshalb kein Haustier.

Wie sieht dein Alltag aus?
Wie der, jeder Hausfrau, Mutter und selbständig tätigen Frau. Langeweile habe ich nie, eher sind die Tage zu kurz. Deshalb bin ich oft schon früh auf und beginne den Tag mit dem Erledigen meiner Post und Beantworten meiner Mails. Zwischen Hausarbeit, Sorge für meine Familie und Erhaltung meiner eigenen Lebensqualität, ziehe ich mich immer mal wieder zum Schreiben zurück. Ich höre gerne Musik von Klassik bis Rock, singe im Chor, liebe die Natur und pflege einen großen Freundeskreis.

Nenn uns dein Lieblingsreiseziel!
Frankreich

Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?
Südamerika und den gesamten Mittelmeerraum

Dein Lieblingsgericht?
Da ich Vegetarier bin, liebe ich alles mit Obst und Gemüse zu Reis, Nudeln und Kartoffeln. Die Mittelmeerküche und indisches Essen begeistern mich. Ein spezielles Lieblingsgericht habe ich nicht.

Welche Jahreszeit ist deine?
Ich mag alle Jahreszeiten! Wanderungen im Schnee im Winter, das Erwachen der Natur im Frühling, die Wärme und die Früchte des Sommers und der bunte Herbst und das Feuer im Kamin…

Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
Dass das Projekt mit dem italienischen Historiker und den Templern umgesetzt wird und meine Bücher vielen Lesern Freude bereiten, sie nachdenklich machen und sie berühren.

Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?
Sehr gerne! Vielleicht kann ich es wegen der großen Distanz mit einem anderen Termin kombinieren. Lass uns mal darüber reden.

Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?
Ich lache gerne, bin sehr freiheitsliebend und eine typische Widderfrau.  



Liebe Gabrielle, herzlichen Dank für dieses spannende Interview! Und liebe Leserinnen und Leser, falls Ihr noch mehr über meinen heutigen Gast erfahren möchtet, dann schaut doch mal hier:

http://gabrielle-c-j-couillez.jimdo.com/

https://buch-ist-mehr.de





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