Montag, 31. März 2014

Es ist angerichtet!

Es ist angerichtet. So oder so ähnlich könnte ich es jetzt bekannt geben.
Die ausgeliehenen Stühle sind da.
Der Snack ist bestellt.
Frische Blumen stehen auf dem Tisch.
Die Teller, die ich extra besorgt habe, sind gespült.
Die "Knabbersachen" brauchen nur noch ausgepackt werden.
Die Getränke muss ich noch aus dem Auto holen.
Morgen Nachmittag noch mal schnell die Stimmbänder ölen. Warum? Radio Hagen kommt!
Ja, zu meiner ersten Wohnzimmerlesung mit der Autorin Birgit Ebbert!

Ich bin ja sooooo gespannt!

Sonntag, 30. März 2014

Rezension zu "Der entschwundene Sommer" von Rebecca Martin

Mia erbt von ihrer Großmutter ein Haus und ein verschlafenes altes Hotel am See. Ihre Großmutter hat sie nur einziges Mal gesehen. Als Mia sich das Hotel am See ansieht, verliebt sie sich sofort in das Haus. Sie will es behalten. Sie will es wieder zum Leben erwecken. Gerade jetzt in dieser schweren Zeit, in der sie entdeckt hat, dass ihr Mann Florian sie mit einer seiner Mitarbeiterinnen betrügt und heimlich an ihr Erspartes gegangen ist. Mia möchte möchte unbedingt wissen, wer ihre Großmutter Corinna wirklich war. Sie entdeckt alte Fotos und alte Briefe und ganz langsam fügen sich die einzelnen, kleinen Puzzleteile aneinander. 
Der Leser wird in die Zeit rund um den Ersten Weltkrieg entführt. Da sind Beatrice, die Hotelierstochter und ihre beste Freundin Corinna. Corinna, die uneheliche Tochter der Köchin. Und da sind die jungen Männer Johannes und Ludwig, die schon bald als Soldaten in den vernichtenden Krieg ziehen müssen. Beatrice und Corinna, die beide Johannes lieben. Johannes, der den Krieg und das Leben als Soldat hasst, der als völlig veränderter Mensch aus dem Krieg heimkehrt. 
Mia lernt Sean kennen. Ebenso wie sie ist er auf der Suche nach der Geschichte seiner Familie, seines Großvaters. Sie entdecken, dass sie mehr gemeinsam haben, als es anfangs den Anschein gehabt hat. 

"Der entschwundene Sommer" - ein mitreißender Roman in zwei Zeitebenen erzählt. Es ist die Geschichte befreundeter junger Menschen, von denen zwei in den Ersten Weltkrieg ziehen müsssen, aus dem sie beide verändert zurückkehren. Es ist auch die Geschichte eines Hotels, eines Hauses, das glanzvolle Zeiten gesehen hat, das aber auch die Leidtragenden des Krieges beherbergt hat. Es ist auch die Geschichte zweier Menschen, die sich auf die Suche gemacht haben, die Geheimnisse ihrer Familien zu entwirren. 

Der Schreibstil ist äußerst angenehm, sehr bildhaft. Rebecca Martin lässt den Leser eintauchen in vergangene Zeiten. Sie lässt einen teilhaben am Glanz der damaligen Zeit. Man erlebt diese Epoche fast hautnah mit, aber nicht nur die schönen Zeiten im Hotel am See. Auch vor dem Grauen des Krieges bleibt der Leser nicht verschont. Die Soldaten, die im Graben liegen, ständig den Tod vor Augen.

"Der entschwundene Sommer" - eine ergreifende und bewegende Familiengeschichte. Unbedingte Leseempfehlung!



Mittwoch, 26. März 2014

Dienstag, 25. März 2014

Rezension zu "Dösende Möwen" von Claudia Brendler

Clara, die angehende Schauspielerin, ist liiert mit Dr. Adrian Steinhöfer, ihrem Dozenten. Adrian steht auf Buchstaben. Genauer gesagt, er steht auf Wörter mit bestimmten Buchstaben. Clara ist sich gerade nicht so sicher, ob er wirklich die Liebe ihres Lebens ist. So nimmt sie das Angebot des Kulturmanagers Val an und heuert auf der "Flotten Flotte" an, einem Kreuzfahrtschiff. Clara trifft auf eine bemerkenswert chaotische Crew. Da ist Val, der Kulturmanager, der aber eigentlich lieber zaubern würde. Da ist Peachy the Peacock, der Superstar an Bord und da ist Simon, der Bordzeichner, der unter anderem auch regelmäßig Logbuch schreibt. Clara hat kaum Zeit zum Nachdenken und schon gar nicht zum Proben. Gleich am ersten Abend steht sie auf der Bühne und muss merkwürdig anmutende Texte von sich geben: "Die Möwe war´s und nicht die Trottellumme, die grad durchdrang dein banges Ohr". Peachy schwingt unterdessen "Amorr, Amorr!" schmetternd die Hüften und versucht, die eher älteren Zuschauer für sich zu begeistern. Das Chaos nimmt seinen Lauf. Wahnsinnige Texte, rutschende Requisiten und eine Sprinkleranlage, die plötzlich los legt, tun ihr übriges. Zudem schickt Adrian seiner geliebten Clara immer wieder auffällige Liebesbotschaften, doch Clara findet gerade großen Gefallen an Simon, muss sich jedoch auch fragen, wer eigentlich die geheimnisvole Jane ist.

"Dösende Möwen" , eine turboschnelle Komödie, ebenso frisch wie lebendig und herrlich überzogen. Wer hat sie nicht schon erlebt, auf einem Kreuzfahrtschiff oder aber in einem Hotel, die Animateure, die Gute-Laune-Menschen für alles und jeden. Tagsüber Malen mit Kindern, abends auf der großen Showbühne. Dank Simons Logbuch erfährt der Leser zudem jede Menge Persönliches über die einzelnen Protagonisten und lernt sie besser kennen, die Animateure, ihr Leben, ihre kleinen Geheimnissse.

"Dösende Möwen" - für alle, die mal wieder richtig lachen wollen. 

Nur noch eine Woche!

Nur noch eine Woche. Dann ist es so weit! Meine erste "Lesezeit", meine erste Wohnzimmerlesung wird stattfinden!

Ich bin schon am überlegen, wie wir alle am besten sitzen werden. Wird Birgit Ebbert genug Licht haben? Wird sie. Den Snack für die Pause muss ich noch organisieren, ebenso die Getränke. Die Palme muss nach draußen. Ein Tisch kommt dafür rein. Und ich darf nicht vergessen, die Kamera zu laden.

Eigentlich ist alles getan. Jetzt heißt es nur noch abwarten. Eine ganze Woche lang. Ich freue mich schon so!


Montag, 24. März 2014

Rezension zu "Emil Nolde für Kinder" von Mario Giordano

Was für eine wunderschöne Idee! Was für ein wunderbares Buch! Dieses kindgerecht gestaltete Buch über den großen Künstler zeigt nicht nur einen Teil seiner Bilder, nein, hier geht es auch um das Leben und Wirken des Künstlers. Im Buch sehen wir neben einer Auswahl seiner wunderbaren Werke auch Fotos von ihm und seiner Frau Ada. Persönliche Sätze von ihm bringen uns den Künstler näher, seine Art, sein Denken. Wäre es nach seinem Vater gegangen, so hätte er Bauer werden sollen, wenigstens jedoch Schlachter oder Tischler. Schon früh zeichnet der spätere Künstler seine Mitschüler und Tiere. Emil bleibt stur. Er erfüllt seinem Vater nicht den Berufswunsch, doch bevor er Maler wird, erlernt er den Beruf des Möbelschnitzers. Der Leser erfährt viel über den Werdegang Noldes. Er erfährt, wie und wo er gelebt hat, dass das Geld oft knapp war. Der Leser erfährt aber auch viel über die einzelnen Techniken, die Nolde angewendet hat. Radierungen, Kupferstiche, Holzschnitte, Aquarelle und Lithographien. Von der Kunstwelt wird er als blutiger Anfänger verschrien. Seine Malerei wird als Barberei und sogar Kannibalenkunst bezeichnet. Nolde gibt nicht auf. Immer wieder malt er Blumen. Als die Nazis die Macht ergreifen, wird er mit einem Berufsverbot belegt. Viele seiner Bilder werden verbrannt. Nolde malt heimlich weiter und nach dem Krieg kommt für ihn der internationale Erfolg. 

"Emil Nolde für Kinder" - ein Kunstbuch für Kinder, das mich einfach begeistert. Für Kinder gemacht, doch auch für Erwachsene ein absolutes Highlight. Es ist intelligent gemacht. Es ist bezaubernd, informativ und einfach interessant. Ein Buch, das Kindern die Kunstwelt näher bringt. Ein Buch für die ganze Familie.

Freitag, 21. März 2014

Rezension zu "All unsere Träume" von Julie Cohen

Claire und Ben sind ein glücklich verheiratetes Paar. Eigentlich. Schon lange versuchen sie ein Kind zu bekommen. Nach vielen gescheiterten Versuchen, nach künstlichen Befruchtungen und etlichen Fehlgeburten, kann Claire einfach nicht mehr. Ben versucht immer wieder sie zu überreden weiterzumachen, doch Claire kann einfach nicht mehr. Da entscheidet sich Bens beste Freundin Romely, für die beiden als Leihmutter zu fungieren. Ben ist sofort Feuer und Flamme, während Claire sich nur zögerlich mit der Idee anfreunden kann und schließlich doch zustimmt. Romely wird tatsächlich gleich beim ersten Versuch schwanger und Claire muss entdecken, wie neidisch sie auf Romely ist. Wie gerne wäre sie selbst schwanger! Wie gerne würde sie selbst all die Strapazen einer Schwangerschaft durchleben! Ihre Sehnsucht, ihr Neid schlagen fast in Hass um. Als Claire durch Zufall entdeckt, dass Romely für Ben mehr empfindet als nur alte Freundschaft, fahren ihre Gefühle Achterbahn mit ihr. Auch Ben scheint sich verändert zu haben. Er hat nur noch dieses Baby im Kopf, sein Baby und er verbringt mehr Zeit bei Romely als bei seiner Frau. Kann das Experiment Leihmutterschaft gut gehen? Wird sich Romely nach der Geburt wirklich von dem Baby trennen können?

"All unsere Träume" - ein hoch emotionaler Roman. Julie Cohen setzt sich sehr einfühlsam mit dem Thema Leihmutterschaft auseinander. Mich hat das Thema das ganze Buch hindurch beschäftigt. Wie fühlt sich eine Frau, die bewusst das Baby für eine andere Frau austrägt, wenn sie das Kind nach der Geburt abgeben soll? Beim Lesen leidet man mit beiden Frauen mit. Auf der Seite ist da Claire. Man spürt ihre unbedingte Sehnsucht nach einem eigenen Kind. Man trauert mit ihr. Man ist verzweifelt mit ihr. Auf der anderen Seite die leicht chaotische Romely mit ihrer sehr phantasievollen Tochter Posie. Aus einer Laune heraus macht sie das Angebot, das ihrer aller Leben verändern wird. Sie steht dazu, doch sie entwickelt Gefühle für das in ihr heran wachsende Leben. Und dann Ben, der seine Frau unter Druck setzt, ohne es zu merken, der nur den Traum vom eigenen Kind erfüllt sehen will, koste es, was es wolle. 

"All unsere Träume" - ein wunderbares Buch über Liebe, über Freundschaft, über Träume, über Sehnsucht über das ganz große Glück. Unbedingte Leseempfehlung!

Dienstag, 18. März 2014

Rezension zu "Elizabeth wird vermisst" von Emma Healey

Berührend und doch mit einigen Längen

Maud hat Demenz. Noch lebt sie in ihrem eigenen Haushalt. Ihre Tochter Helen kümmert sich um sie. Mauds Krankheit schreitet mit großen Schritten voran. Sie kauft ständig Pfirsiche ein. Sie vergisst, dass sie erst am Vortag welche gekauft hat. Sie schreibt sich für alle Situationen Zettel, doch dann vergisst sie, warum sie die Zettel geschrieben hat. Maud verirrt sich. Maud lässt den Herd an. Und irgendwann erkennt sie auch ihre eigene Tochter und ihre Enkelin nicht mehr. Und immer wieder fragt sie nach Elizabeth. Elizabeth, ihre langjährige Freundin. Wo ist sie? Was ist mit ihr passiert? Dann immer wieder Rückblicke in Mauds Vergangenheit. Hier die Suche nach ihrer Schwester Sukey. Maud kann sich gut an die damalige Zeit erinnern, doch was ist mit ihrer Schwester geschehen? Wurde Sukey ermordet? Und von wem?

"Elizabeth wird vermisst" - ein Roman, bei dem ich am liebsten beide Teile einzeln bewerten würde. Die Kapitel mit Maud in der Gegenwart fand ich sehr berührend. Ihre Krankheit schreitet schnell voran und ebenso schnell wird klar, dass sie nicht mehr alleine leben kann. Mauds Verzweiflungg, als sie ihre Zettel liest, die sie an etwas erinnern sollen und sie dann doch nicht mehr weiß, warum sie dies getan hat. Ihre ewige Suche und Frage nach Elizabeths Verbleib, all dies hat die Autorin hervorragend heraus gearbeitet.

Maud in der Vergangenheit auf der Suche nach ihrer Schwester Sukey, die Kapitel haben mir persönlich nicht besonders gefallen. Zu wirr, zu angehoben, oft zu unrealistisch, vor allen Dingen zum Schluss.

"Elizabeth wird vermisst" - ein Roman, der berührt, der nachdenklich macht. Ein Roman zu einem Thema, das in vielen Familien aktuell ist. Und doch auch ein Roman mit einigen Längen. Im Großen und Ganzen aber ein Roman, der dennoch sehr lesenswert ist. 

Sonntag, 16. März 2014

Rezension zu "Das Mädchen mit den blauen Augen" von Michel Bussi


Michel Bussi
Das Mädchen mit den blauen Augen

Im Jahr 1980 stürzt in den französischen Alpen ein Passagierflugzeug ab. Lediglich ein drei Monate altes Baby hat überlebt, doch wer ist das kleine Mädchen mit den blauen Augen? Auf der Passagierliste waren zwei Mädchen im selben Alter verzeichnet. Handelt es sich um Emilie Vitral oder um Lyse-Rose de Carvelle? Die Großeltern beider Mädchen kämpfen um das Sorgerecht. Obwohl es nicht hundertprozentig geklärt werden kann, entscheidet der Richter, dass es sich um Emilie handelt.
Mathilde de Carville engagiert den Privatdetektiv Grand-Duc. Für genau 18 Jahre wird er angestellt - bis zur Volljährigkeit des Mädchens. Er macht eine unglaubliche Entdeckung. Kurze Zeit später wird er tot aufgefunden. 
Lylie wuchs wohlbehütet auf. Ihre Großmutter Nicole Vitral hat sich immer rührend um sie und um Marc gekümmert. Dann bekommt sie die Aufzeichnungen von Grand-Duc zu lesen. Ihr Leben wird in seinen Grundfesten erschüttert. Wer ist ist sie wirklich?

"Das Mädchen mit den blauen Augen" - ein Roman mit einer ungemeinen Anziehungskraft. Einmal angefangen, kann man nicht mehr aufhören zu lesen. Ein mitreißender Roman und ein Roman mit etlichen Überraschungsmomenten. Er fesselt, er entwickelt einen unheimlichen Sog und er ist atemberaubend spannend. Michel Bussi entwickelt eine temporeiche Geschichte. "Das Mädchen mit den blauen Augen" - absolut guter Lesestoff!

Samstag, 15. März 2014

Rezension zu "Bäume reisen nachts" von Aude Le Corff

Rezension zu

Bäume reisen nachts
von Aude Le Corff

Seit Monaten verbringt die achtjährige Manon ihre Nachmittage allein, unter einer riesigen Birke im Garten. Sie verschlingt ein Buch nach dem anderen und spricht mit Ameisen und Katzen, nur um an eines nicht denken zu müssen: das spurlose Verschwinden ihrer Mutter. Mit dem eigenen Kummer beschäftigt, vermögen Manons Vater Pierre und ihre Tante Sophie das stille Mädchen nicht zu trösten. Doch Manons Einsamkeit erweicht das Herz des mürrischen Nachbarn Anatole, der, seitdem er nicht mehr unterrichtet, sich von Kindern möglichst fernhält. Sie beginnen, gemeinsam den Kleinen Prinzen zu lesen, und es erwächst eine außergewöhnliche Freundschaft. Als eines Tages überraschend Briefe der Mutter eintreffen, schmieden das Mädchen und der alte Mann einen kühnen Plan, der sie gemeinsam mit Pierre und Sophie auf eine abenteuerliche Reise quer durch Europa führt 
Bäume reisen nachts ist ein herzzerreißend schöner Roman über die Freundschaft ungleicher Menschen, über eine Familie, die sich neu erfindet, und den Mut eines kleinen Mädchens, Träume in Wirklichkeit zu verwandeln.