Samstag, 2. Juli 2016

Das Autoren-Interview mit Katrin Lachmann

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -Leser, 

heute stelle ich Euch eine Autorin vor, die wie ich einmal Brieffreundschaften gepflegt hat. Freut Euch mit mir auf
Katrin Lachmann, die uns über ihre Schreibanfänge,
 ihren Alltag und vieles mehr erzählt.



 
Informationen zur Autorin
Name: Katrin Lachmann
Alter: 48 Jahre
Wohnort: Weißwasser
Familienstand: verheiratet



(c) Ronald Lachmann


 
Rund ums Schreiben:
Wann hast du angefangen mit dem Schreiben?
So ganz genau kann ich den Zeitpunkt nicht festmachen. Als Teenager pflegte ich Brieffreundschaften und übte mich darin, meine Gedanken in Worte zu fassen. Später, als meine Kinder klein waren, hatten sie viel Freude daran, wenn ich ihnen ausgedachte Geschichten erzählte. Irgendwann genügte es mir nicht mehr und ich kreierte die „Welt der Sieren“ und schickte „Agathe“ auf eine Abenteuerreise. Nach einem Jahr lag die Rohfassung von „Agathe und der Rat der Sieben“ vor mir. Das war vor ca. dreizehn Jahren.

Was fasziniert dich am Schreiben?
Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten. Es ist so, dass ich beim Schreiben meinen Alltag hinter mir lasse und in eine völlig andere Welt eintauche. Das Schreiben selbst ist ein unglaublich kreativer Prozess. Ich fühle mit meinen Protagonisten, ich sehe die Welt mit ihren Augen und, ich erhalte die Möglichkeit ihre Geschichte zu erzählen.


 (c) Katrin Lachmann
 

Wie entstehen deine Geschichten?
Das ist sehr verschieden. Mal ist es ein Thema, welches mich fasziniert, mal ist es eine interessante Information oder ein bestimmtes Gefühl, welches ich verarbeiten möchte. Es gibt also immer einen sogenannten „Aufhänger“, der mich dazu bringt, eine Geschichte erzählen zu wollen. Benötige ich dafür fundiertes Wissen, ist jetzt der Zeitpunkt für die Recherche und während dieser Recherche spuken mir Dialoge im Kopf herum, Charaktere entstehen als diffuser Nebel und ein roter Faden beginnt sich zu spinnen. Eine Gemeinsamkeit gibt es immer: ich habe nie einen fertigen Plot. Ich habe einen Anfang, ein Ende und einen vagen roten Faden und alles andere ergibt sich während des Schreibprozess. 

Dein nächstes Projekt?
Hm, ich stecke noch mitten im Lektorat meiner Detektivgeschichte rund um Jack the Ripper, aber ich bin zwischen zwei neuen Ideen hin- und hergerissen; die Fortsetzung von „Agathe und der Rat der Sieben“ wartet darauf aufgeschrieben zu werden, aber eine andere Idee, die sich mit der Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels zu Jerusalem, kurz die Tempelritterbeschäftigt, wird immer präsenter. Eine Entscheidung habe ich noch nicht getroffen. Es wird aber definitiv ein nächstes Projekt geben.

Welchen Berufswunsch hattest du als Kind?
Ich hatte keinen Berufswunsch. Als Kind war ich fasziniert, wie in Windeseile eine Verkäuferin für Obst und Gemüse aus einem Bogen Papier eine Tüte drehen konnte, um dann Kirschen einzutüten oder wie eine Frisöse Frauen eine wunderschöne Frisur zaubern konnte, aber einen Berufswunsch, nein, den gab es nicht. 


(c) Verlag edition oberkassel, Düsseldorf


Wie sieht dein Alltag aus?
Ich denke, mein Alltag unterscheidet sich nicht von Millionen anderen. Ich bin eine Frühaufsteherin und mein Tag beginnt mit einer Tasse Tee. Danach gehe ich meinem Brotjob nach. Bin ich vom ihm wieder zu Hause, klingt der Arbeitstag mit einem Tee aus. Jetzt ist Zeit zum Schreiben, Lesen, Familie, Freunde, Haushalt …

Welche Jahreszeit ist die Deine?
Wenn ich mich für eine von vier Jahreszeiten entscheiden müsste, dann wäre es der Frühling, wenn die Natur mit voller Kraft aus ihrem Winterschlaf erwacht.

Hast du ein Lieblingsreiseziel?
Ja, das habe ich: als Nahziel unsere Kiefernwälder und als Fernziel die griechischen Inseln.


(c) Verlag edition oberkassel, Düsseldorf


Was bedeutet Dir Zeit?
Zeit ist für mich ein kostbares Gut.

Wie definierst du Glück?
Schwierige Frage. Ich versuche sie mal zu beantworten. Glück ist für mich keine feste Größe. Glück ist etwas ganz Individuelles. Ich bin glücklich, wenn meine Familie gesund ist. Ich kann auch bei einer Tasse Tee Glück verspüren. Glück ist immer mit einem sehr guten starken Gefühl verbunden. Fazit: Glück ist, wenn ich mich seelisch und körperlich wohlfühle und mein Umfeld ebenso.

Wenn du plötzlich 5 Millionen Euro zur Verfügung hättest, was würdest du damit tun?
5 Millionen – eine ganze Stange Geld. Wahrscheinlich würde ich meinen Kindern eine Starthilfe geben. Ich würde meinen Brotjob reduzieren, um mehr Zeit zum Schreiben zu haben. Möglicher Weise würde ich zuerst eine Reise machen.


(c) Harald Schirmer


Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?
An erster Stelle steht die Gesundheit für mich und meinen Lieben. Als Autorin wünsche ich mir, dass die Leser durch meine Geschichten sich unterhalten fühlen und abschalten können.

Beschreibe dich in einem Satz selbst!
Da frage bitte meine Familie. Die kennt mich am besten.
 
 
 
 
Liebe Katrin, herzlichen Dank für das schöne Interview!

2 Kommentare:

  1. Ein treffliches Interview mit einer trefflichen Person! Ich kenne Katrin zwar nicht am besten (gehöre ja nicht zu ihrer Familie), aber ein wenig kenne ich sie doch schon. Wir haben schon gemeinsam gelesen beim LESESOFA im Kaffeehaus Junge in Weißwasser - udn werden es wieder tun am 16.September, 19 Uhr. Darauf freue ich mich sehr, denn Katrin (und auch Eva Mutscher, die ebenfalls mit dabei ist)sind nicht nur gute Autorinnen, sondern auch sehr angenehme Menschen.

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  2. Danke für das Interview. Aufschlussreiche Infos.

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