Freitag, 21. März 2014

Rezension zu "All unsere Träume" von Julie Cohen

Claire und Ben sind ein glücklich verheiratetes Paar. Eigentlich. Schon lange versuchen sie ein Kind zu bekommen. Nach vielen gescheiterten Versuchen, nach künstlichen Befruchtungen und etlichen Fehlgeburten, kann Claire einfach nicht mehr. Ben versucht immer wieder sie zu überreden weiterzumachen, doch Claire kann einfach nicht mehr. Da entscheidet sich Bens beste Freundin Romely, für die beiden als Leihmutter zu fungieren. Ben ist sofort Feuer und Flamme, während Claire sich nur zögerlich mit der Idee anfreunden kann und schließlich doch zustimmt. Romely wird tatsächlich gleich beim ersten Versuch schwanger und Claire muss entdecken, wie neidisch sie auf Romely ist. Wie gerne wäre sie selbst schwanger! Wie gerne würde sie selbst all die Strapazen einer Schwangerschaft durchleben! Ihre Sehnsucht, ihr Neid schlagen fast in Hass um. Als Claire durch Zufall entdeckt, dass Romely für Ben mehr empfindet als nur alte Freundschaft, fahren ihre Gefühle Achterbahn mit ihr. Auch Ben scheint sich verändert zu haben. Er hat nur noch dieses Baby im Kopf, sein Baby und er verbringt mehr Zeit bei Romely als bei seiner Frau. Kann das Experiment Leihmutterschaft gut gehen? Wird sich Romely nach der Geburt wirklich von dem Baby trennen können?

"All unsere Träume" - ein hoch emotionaler Roman. Julie Cohen setzt sich sehr einfühlsam mit dem Thema Leihmutterschaft auseinander. Mich hat das Thema das ganze Buch hindurch beschäftigt. Wie fühlt sich eine Frau, die bewusst das Baby für eine andere Frau austrägt, wenn sie das Kind nach der Geburt abgeben soll? Beim Lesen leidet man mit beiden Frauen mit. Auf der Seite ist da Claire. Man spürt ihre unbedingte Sehnsucht nach einem eigenen Kind. Man trauert mit ihr. Man ist verzweifelt mit ihr. Auf der anderen Seite die leicht chaotische Romely mit ihrer sehr phantasievollen Tochter Posie. Aus einer Laune heraus macht sie das Angebot, das ihrer aller Leben verändern wird. Sie steht dazu, doch sie entwickelt Gefühle für das in ihr heran wachsende Leben. Und dann Ben, der seine Frau unter Druck setzt, ohne es zu merken, der nur den Traum vom eigenen Kind erfüllt sehen will, koste es, was es wolle. 

"All unsere Träume" - ein wunderbares Buch über Liebe, über Freundschaft, über Träume, über Sehnsucht über das ganz große Glück. Unbedingte Leseempfehlung!

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