Montag, 14. Juli 2014

Das Montags-Interview mit Lilli Beck!

Liebe Lesezeit-Leserinnen und -leser,

Ihr seid sicher schon gespannt darauf, wen ich Euch heute beim Montags-Interview vorstellen werde. Vorhang auf! Es ist Lilli Beck, auf deren neuen Roman ich mich schon ganz besonders freue! Viel Spaß und Spannung beim Lesen!


Informationen zur Autorin


 (c) privat

Lilli nach Zahlen:

1950 geboren in Weiden/Oberpfalz.
1964 Ausbildung zur Großhandelskauffrau bei einem Opel-Autohändler, und wurde mit dem Spruch: „Jeder Popel fährt nen Opel“ genervt. Obwohl ich damals noch keinen Führerschein hatte.
1968 Wechsel nach München, dort in der damaligen In-Disko BLOW UP von einer Modelagentin (es gab noch keine Casting-Shows) entdeckt.
30 turbulente Jahre als erfolgreiches Model in der Mode- und Werbebranche, z.B. für: Elbeo, Triumph, Wella, Krone (Zigaretten) Whrigley, Paulaner Bier, Pirelli-Kühlerfigur der 70er Jahre (der berühmte Kalender entstand erst in den 80ern), Covergirl auf der Marius Müller-Westernhagens LP „Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“ und vieles mehr.
1980 Wechsel hinter die Kamera, als freiberufliche Visagistin. Zwischen den Engagements Schauspielstudium, Cutterassistentin, (u.a. bei Wim Wenders’ „Der amerikanische Freund“), und erste TV- und Filmrollen. Die Arbeit mit Rollentexte inspirierte mich, eigene Texte zu schreiben.
2000 Intensiv mit dem Schreiben begonnen mit dem Ziel, spätestens in 10 Jahren den ersten Roman zu veröffentlichen.
2002 erste Veröffentlichungen von Kurzkrimis.
2008 Erscheinen meines ersten Romans: Reich heiraten
2009 Chili und Schokolade
2010 Couchgeflüster (unter Mira Becker)
2011 Sie haben sich aber gut gehalten
2012 Liebe auf den letzten Blick
2013 Liebe verlernt man nicht + Die hässlichste Tanne der Welt (unter Annette Bluhm)
2014 Geld oder Liebe


Wann hast du angefangen zu schreiben?

Während meiner unzähligen Reisen als Model habe ich viele Abende allein in Hotels verbracht und die Erlebnisse in Tagebüchern festgehalten. Manchmal blättere ich noch darin, teilweise lesen sich meine Ergüsse wie ein Roman. In den Neunzigern habe ich dann kurze Kindergeschichten verfasst und verschiedenen Verlagen angeboten. Als der Dtv-Verlag vorschlug, es mit einem Kinderroman zu versuchen, hat mich der Ehrgeiz gepackt. Daraus ist aber nie was geworden. Auch das Lernen von Rollen-Texten brachte weitere Inspiration.


Was wolltest du als Kind werden?

Mit 6 Bäckereiverkäuferin. Obwohl der Krieg und die schlimmsten Zeiten bereits einige Jahre zurücklagen, war Essen während meiner gesamten Kindheit ein wichtiges Thema. Ich bin mit 2 Geschwister aufgewachsen und jede Tafel Schokolade wurde durch 3 geteilt. In einer Bäckerei Kuchen zu verkaufen erschien mit als Traumjob. Mit 13 wollte ich dann Ballerina werden.


Was inspiriert dich zu deinen Geschichten, wie entstehen sie?

Ideen lauern überall. Manchmal überfällt mich die Ausgangsidee für eine neue Story während der Arbeit an einem laufenden Projekt. Es kann auch ein Satz sein, den ich in einem Buch lese, ein Dialog aus einem Film oder das Gespräch mit einer Freundin. Zuerst notiere ich Stichpunkte auf losen Zetteln, beginne aber ziemlich bald mit dem Exposé und danach mit dem Schreiben. Teilweise entsteht parallel zum Exposé auch schon das erste Kapitel.


Wie kam Dir die Idee zu deinem letzten Buch?

Die Idee zu „Geld oder Liebe“ hatte ich schon lange in der Schublade, weil ich selbst von einem luxuriösen Seniorenheim träume, das ungefähr so aussehen müsste. Und mit 64 mache ich mir langsam Gedanken, wo ich im Alter, ungefähr mit 90 leben möchte.




Gibt es auch schon mal biografische Elemente?

In jeder meiner Figuren steckt auch ein wenig Lilli Beck, da ja all eine Heldinnen fröhliche Oldies sind wie ich. Da lässt es sich quasi nicht vermeiden, eigene Erfahrungen zu verarbeiten, bzw. in die Story einfließen zu lassen.


Wo schreibst du und hast du feste Schreibzeiten?

Auf einem Laptop am Schreibtisch in meinem Büro und spätestens ab Mittag.


Wie sieht dein Alltag aus?

Welcher Alltag? Jeder Tag ist eine neue Herausforderung und niemals Routine!
Aber laut „Plan“ verläuft der „Alltag“ so: Vormittags Sport und Erledigungen, danach schreiben bis das Tagespensum steht. Es gibt leider auch chaotische Tage, an denen alles schief läuft. Da kann es auch schon mal bis spät in die Nacht dauern und mir die Buchstaben vor Augen tanzen.


Was macht dir am meisten Spaß beim Schreiben?

Das Eintauchen in die Geschichte, mich darin zu verlieren und die gedankliche Verschmelzen mit den Figuren. Wenn sie anfangen „lebendig“ zu werden, mit mir reden, mich in meinen Träumen besuchen oder manchmal mitten in der Nacht wecken, und mir Sätze zuflüstern.


Kennst du Schreibblockaden und wenn ja, wie gehst du damit um?

Irgend jemand hat mal gesagt: Schreibblockaden muss man sich leisten können. Das ist auch mein Motto. Ich habe Abgabetermin, kann mir also nicht leisten, NICHT zu schreiben. Zudem habe ich während meiner nun über 10jährigen Autorentätigkeit festgestellt, dass ich einfach am Tisch sitzen bleiben muss, dann klappt es auch mit dem Schreiben. In Notfällen helfen ein Teller Pasta, Kuchen backen oder Spaziergänge, das bringt die Geschichte wieder ins Laufen.


Wer sind deine ersten Probeleser?

Meine Agentin. In meinen Anfängen waren es auch Freunde, was nicht immer hilfreich war. Letztendlich habe ich erfahren: Frag 10 Leute und du bekommst 11 Meinungen (subjektive) die nur verunsichern.


Wie wichtig sind Dir Rezensionen und Rankinglisten?

Ich freue mich über die guten, und nehme die schlechten nicht so ernst. Meistens stammen sie von Neidern. Und wie heißt es doch? Neid muss man sich verdienen.


Hast du selbst ein Lieblingsbuch, einen bevorzugten Autor? Welche Bücher liest du selbst? Welches Genre bevorzugst du?

Ich lese gerne heitere Romane, selten historisches und niemals Dystopien, Horrorgeschichten oder erotische Romane. Ausschlaggebend ist die erste Seite. Packt mich die, lese ich weiter. Im Moment „Als wir unsterblich waren“ von Tony Parsons. Ein Roman über die wilden Siebziger.


Welches wird dein nächstes Projekt sein oder ist es noch geheim?

Der Vertrag ist unterschrieben und die ersten 200 Seiten stehen auch schon, Einzelheiten kann ich leider noch keine verraten. Ein Zitat des Philosophen Sören Kierkegaard würde als Widmung passen: „Leben lässt sich nur rückwärts betrachtet verstehen, muss aber vorwärts gelebt werden.“


Wird man dich auf der nächsten Buchmesse antreffen?

Das wäre dann die Frankfurter, im Moment ist es nicht geplant, aber das Leben birgt viele Überraschungen.


Viele Autorinnen besitzen ein Haustier. Gibt es da dafür eine Erklärung?

Die Schreiberei ist ein einsames Geschäft, und Tier sind angenehme Gesellschafter. Ich selbst hatte jahrelang Katzen, im Moment lebe ich aus verschiedenen Gründen allerdings ohne Fellnasen – was ich sehr bedauere. Ich hoffe, das ändert sich wieder. Dann schaffe ich mir mindestens 2 Katzen an.


Nenne uns dein Lieblingsreiseziel!
Und welche Ecke dieses Erdballs möchtest du unbedingt einmal kennenlernen?

Mein liebstes Ziel wäre: London und Südengland. Beides kenne ich von früheren Reisen.
Aber während meiner 30-jährigen Tätigkeit in der Mode- und Werbebranche war ich überdurchschnittlich viel unterwegs, deshalb hasse ich das Reisen an sich. Egal ob Auto, Flieger oder Zug, es ist unbequem. Ganz zu schweigen vom nächtlichen Aufstehen, damit man den Flieger oder den Zug erwischt. Nicht zuletzt die fremden Betten in denen ich die ersten Nächte nicht schlafen kann. Ein Alptraum. In der Modelzeit war ich nie ohne eigene Kopfkissen unterwegs, weil ich allergisch auf Wäschestärke reagiere. Inzwischen bin ich am liebsten Zuhause. Aber sobald das Beamen funktioniert, packe ich wieder meine Kopfkissen ein und begebe ich mich on the Online-Road. New-York fehlt noch auf meiner Liste. Auch die berühmt Route 66 mit dem Auto lang zu fahren würde mich reizen.


Wenn es irgendwie machbar wäre, würdest du auch mal nach Hagen kommen und Gast sein bei einer meiner Wohnzimmerlesungen?

Sehr gerne. Und sobald das Beamen funktioniert, stehe ich vor Deiner Tür.


Dein Lieblingsgericht?

Kein spezielles, aber müsste ich mich entscheiden: Pasta geht immer. Oder wie Jamie Oliver gesagt hat: Was eine Frau wirklich glücklich macht, ist eine doppelte Portion Pasta. Da ich seit einem Jahr vegan lebe, vorher viele Jahre vegetarisch, lassen sich mit Nudeln die leckersten Gerichte zaubern.


Welche Jahreszeit ist deine?

Eindeutig der Altweibersommer.


Hast du Wünsche für die Zukunft? Welche?

Als alte Hippiefrau natürlich den Weltfrieden!
Als Schriftstellerin in dauernder Zeitnot einen englischen Butler, der den Haushalt schmeißt, die Einkäufer erledigt und mir mit weißen Handschuhen auf einem Silbertablett frischen Tee serviert.


Wie würdest du dich in einem Satz selbst beschreiben?

Chaotische Träumerin mit Millionen Ideen, die ich alle noch auf die Verwirklichung warten.


Herzlichen Dank, liebe Lilli! Ich denke, den Leserinnen und Lesern hat dieses Interview ebenso viel Spaß gemacht wie mir!

Wenn Ihr mehr über Lilli Beck erfahren möchtet, dann schaut doch mal hier:

www.lilli-beck.de 

https://www.facebook.com/pages/Lilli-Beck/226715994008530

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