Sonntag, 7. Dezember 2014

Rezension zu "Ich heirate einen Arsch" von Kerstin Hohlfeld und Leif Lasse Andersson

Zwei Menschen, ein Mann und eine Frau. Beide sind so völlig unterschiedlich vom Wesen wer, von ihrer Art und doch, ja, und doch ist da etwas zwischen ihnen. Björn, der erfolgreiche Chefredakteur der "Monday", ist es gewöhnt, jede Frau rumzukriegen. Und da ist Luisa, jung, hübsch und Praktikantin bei der "Marion". Ihr Praktikum läuft aus. Einen festen Job hat sie nicht bekommen. Alles läuft irgendwie schief. Zudem leidet sie immer noch unter der Trennung von ihrem Ex. Der Ex, der sie langweilig fand. Langweilig? Björn findet das gar nicht. Ganz im Gegenteil. Luisa reizt ihn, obwohl die junge Frau so ganz anders ist als seine sonstigen kurzen Affairen. Vielleicht gerade deshalb? Er bietet ihr einen Job beim Monday an, nicht nur, weil er Luisa um sich haben will, sondern auch, weil er ihre journalistischen Fähigkeiten erkannt hat. Es kommt, wie es kommen muss, die beiden verlieben sich ernsthaft ineinander, doch Zweifel bleiben - auf beiden Seiten. Luisa fragt sich immer wieder, ob Björn nicht doch zu alt für sie ist. Und dann seine ganzen Liebschaften, sein Leben überhaupt. Seine übergroße Penthouse-Wohnung, in der man sich so alleine fühlt. Und Björn? Kann er wirklich sein altes Leben aufgeben? Will er das? Hat diese Beziehung eine Chance? Viele Fragen, viele Zweifel, Schikanen, die im Verlag zu überwinden sind. Und dann ein überraschendes, viel zu plötzliches Ende. 

Ja, der Roman hat ein überraschendes Ende. Und viel zu schnell bin ich am Schluss angekommen. "Ich heirate einen Arsch" - ein Roman von zwei Autoren geschrieben, so herrlich frisch und lebendig. Die Geschichte ist äußerst temporeich, bildhaft; die Personen sehr authentisch. Luisa, die junge Frau, die endlich einen Job haben und zeigen will, was sie drauf hat und sich dabei ausgerechnet in ihren Chef verliebt. Auf der anderen Seite Björn, der immer zu bekommen scheint, was er möchte, der auf der Sonnenseite des Lebens zu stehen scheint, der jede Frau bekommt, der Geld hat. Und doch zeigt er auf einmal Gefühle. 

Ich bin ehrlich, der Titel des Romans hat mich anfangs nicht wirklich angesprochen, eher verwirrt. Er ist schon, sagen wir mal "gewöhnungsbedürftig" und doch passt er. Wer hier allerdings einen Roman vermutet, der nur davon handelt, dass sich eine kleine Angestellte in den großen Chef verliebt, ist hier falsch. In diesem Roman geht es um viel mehr, doch lesen Sie selbst. 




Verlag Knaur
Taschenbuch
352 Seiten
8,99 €
 
 

Herzlichen Dank an Kerstin Hohlfeld, Leif Lasse Andersson
 und dem Team vom Knaur-Verlag,
dass ich den Roman lesen und besprechen durfte!

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