Samstag, 20. Juni 2015

Rezension zu "Madame Rosella und die Liebe" von Tuna Kiremitci

Ein Glücklich-Mach-Buch voller poetischer Kraft!

Die junge Studentin Pelin bewirbt sich auf eine Anzeige hin bei der 88-jährigen Madame Rosella. Ihre Aufgabe? Sich unterhalten. Woche für Woche treffen sich die beiden ach so unterschiedlichen Frauen bei der alten Dame Zuhause. Abwechselnd erzählen sie aus ihrem Leben. Rosella beginnt aus ihrer weit zurückliegenden Vergangenheit zu erzählen. Es ist die Geschichte der Berliner Jüdin Rosella Galante, die aus Nazi-Deutschland nach Istanbul flüchtete, wo die Verwandtschaft ihres Mannes Aldo lebte. Aldo, mit dem sie über Jahre nur per Brief in Kontakt war, weil er ihr nicht mehr folgen konnte. Aldo, der große Sehnsucht nach der gemeinsamen Tochter hatte. Es ist aber auch die Geschichte von Rosella, die sich in den Dichter Enver Rigan verliebt. Rosella mit ihren Träumen und Sehnsüchten, ihrer Angst, ihrer Freude, ihrer Hoffnung. Pelin ist fasziniert von der alten Dame, von ihrer Geschichte. Sie selbst, jung, ohne eigentliches Ziel, erkennt nach vielen Gesprächen mit Rosella, was wirklich zählt im Leben. 

"Madame Rosella und die Liebe" - was für ein wunderbarer, schöner, leiser Roman! Eine fesselnde und tief bewegende Geschichte, eine Geschichte zum Verlieben. Von der ersten Seite an fühlt sich der Leser ergriffen. Zu Lesen sind wunderbare Dialoge zwischen der alten, weisen Rosella und der jungen Pelin. Ein Buch mit unheimlich viel Lebensgefühl, das einen die Stunden nur so vergessen lässt. Mit großer erzählerischer Kraft und Einfühlungsvermögen versteht es der Autor, den Leser in das Haus der alten Dame zu entführen. Eine wunderschöne und bewegende Geschichte. Ein Glücklich-mach-Buch voller poetischer Kraft. Für alle, die die leisen Töne lieben, unbedingte Leseempfehlung!





Taschenbuch
224 Seiten
Verlag: btb



Herzlichen Dank, dass ich diesen außergewöhnlichen 
Roman lesen und besprechen durfte!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen