Samstag, 18. Juni 2016

"Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" - von Clara Römer

Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt

Susa Bergmann liebt ihren Mann Wolf über alles. Sie könnte nicht glücklicher sein. Die schicke Eigentumswohnung im besten Viertel, die eigene kleine Papeterie. Als der viel beschäftigte Ehemann mal wieder auf Geschäftsreise ist, wird Susas beschauliches Leben auf den Kopf gestellt. Ausgerechnet eine Kühlschranklieferung offenbart ihr das Doppelleben ihres Mannes. Sie muss entdecken, dass Wolf seit Jahren eine zweite Familie hat - nur wenige Minuten von der schicken neuen Wohnung entfernt. Susa, die selbst keine Kinder mehr bekommen kann, muss zu ihrem Leidwesen entdecken, dass die andere Frau mit ihrem Mann zusammen eine kleine Tochter hat. Susa packt ihre Sachen und zieht vorübergehend zu ihrer Mutter Romy. Hier muss sie erkennen, dass sie nicht die einzige ist, die von ihrem Mann betrogen wurde. 

"Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" - die Geschichte einer betrogenen Ehefrau, wie sie bestimmt tagtäglich tatsächlich irgendwo stattfindet. Susas Schock darüber, dass ihr Mann eine zweite Familie hat und die Erkenntnis, dass ihr Vater nicht viel besser war, alles kommt äußerst realistisch herüber. Personen, wie du und ich, wie die Nachbarin von nebenan. Die Autorin setzt sich sehr einfühlsam mit dem Thema auseinander. Man scheint die Personen zu kennen. Susa könnte tatsächlich die gute Freundin sein. Man möchte sie umarmen, sie trösten. Die Handlung schreitet leicht und unterhaltsam voran. Eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Die betrogene Ehefrau, die Mutter mit ihrer Vergangenheit, die Freundin, die eine Affäre hat. Mir hat es unheimlich gut gefallen, wie Susa ihr Leben wieder selbst in die Hand genommen hat, wie sie ihre neue kleine Wohnung liebevoll eingerichtet hat. Wie sie zu Julian steht, was mit ihrer Schwester Ali auf sich hat und wer Fräulein Rosalie ist - das lesen Sie am besten selbst.

"Der Wahnsinn, den man Liebe nennt" - ein garantiert kurzweiliges Lesevergnügen einer Autorin, von der ich unter anderem Namen schon viele phantastische historische Romane gelesen habe. 





Taschenbuch
320 Seiten
Verlag: DIANA



Ganz herzlichen Dank an Clara Römer, dass ich diesen 
schönen Roman lesen und besprechen durfte!





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